Absentismus-Management - eine Dienstleistung, die sich sinnvoll auslagern lässt

Um Absenzen vorzubeugen und einen Aktionsplan zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlergehen im Unternehmen aufzustellen, muss unbedingt ein präzises Monitoring der Absenzen möglich sein. In einem ersten Schritt muss man zwischen Langzeit-Absenzen (mehr als 30 Tage) und Kurzzeitabsenzen (weniger als 30 Tage) unterscheiden können. In einem als « gesund » erachteten Unternehmen sollte es ein Gleichgewicht zwischen den beiden Kategorien, gemessen in kumulierten Tagen, geben. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um den einzigen stichhaltigen Indikator, denn es ist ebenfalls notwendig, die Entwicklung der Absenzen und ihre durchschnittliche Dauer zu verstehen.

 

Ein Personaldirektor muss in Echtzeit, mit Hilfe von Dashboards, unmittelbar die Schlüsselzahlen zum Absentismus in seinem Unternehmen nach Bereich, Berufsgruppe und Teamleitung analysieren und zugleich über die Zeit hinweg vergleichen können.

Mittels dieser Indikatoren ist der Personaldirektor dann in der Lage, den Puls des Unternehmens zu fühlen und kollektive Abhilfemassnahmen einzuleiten, indem die Zahlen mit den Informationen von verschiedenen Teamleitern abgeglichen werden. Bei der Prävention von Absenzen ist es absolut wesentlich, dass eben diese Teamleiter auf die Mitarbeiterführung mittels einfacher, aber höchst effizienter Regeln für das Wohlergehen der Arbeitnehmenden geschult werden. Es gibt im Übrigen zahlreiche Coaching-Kurse für Kaderangestellte, deren Einbindung in den Karriereplan einer Führungskraft heute im Grunde unerlässlich zu sein scheint.

Im Zusammenhang mit dem Management und der Reduzierung von Absenzen muss im Hinterkopf behalten werden, dass die regelmässige Kontaktaufnahme mit einer krankgeschriebenen Person von höchster Bedeutung ist. Aus diese Weise wahrt sie den Kontakt mit der Berufswelt und hat das Gefühl, dass man sie erwartet, sobald sie geheilt ist.

 

Auch die Kommunikation zu den Reorganisationsmassnahmen während der Arbeit im reduzierten Team muss klar sein und besonders umsichtig angegangen werden, um die anwesenden Mitarbeitenden nicht zu demotivieren. Denn man sagt ja so oft: "Eine Absenz zieht eine andere nach sich ..."

 

Abschliessend ist noch zu betonen, dass man auch über die Rückkehr zur Arbeit von Mitarbeitenden sprechen muss. Gerade bei Langzeit-Absenzen kann man eine zurückkehrende Person nicht ohne bestimmte Vorkehrungen wieder an ihren Arbeitsplatz setzen.

Mitarbeitende, die aus einer Langzeiterkrankung zurückkehren, brauchen Rücksicht und Zeit, um sich wieder in den Arbeitsrhythmus einzufinden. Es gibt Tools wie die "progressive Arbeitsaufnahme aus therapeutischen Gründen", die hier eingesetzt werden müssen. Das Ziel einer solchen Arbeitsaufnahme ist es nicht, eine direkte Leistung von einer Person einzufordern, sondern ihr eine Wiedereingliederungszeit zu gewähren. Häufig wird die progressive Arbeitsaufnahme aus therapeutischen Gründen durch die Versicherer entschädigt, da sie unter die Erkrankung fällt und zahlreiche Rückfallrisiken verhindern hilft.

 

Rückkehrenden Mitarbeitenden muss ebenfalls ein Rückkehrgespräch angeboten werden, um über die während der Absenz erledigten Aufgaben und neu laufende Projekte zu informieren.

 

Das Thema Absentismus ist definitiv ein komplexes Thema. Und die einzige Art und Weise, wie man Unternehmen mit konkreten Lösungen unterstützen kann, besteht darin, die Koordination aller betroffenen Akteure sicherzustellen.